Erlkoenig

Als der Buchladen Erlkoenig im Herbst 1983 im Stuttgarter Westen eröffnete, - zusammen mit und direkt neben dem legendären Café Jenseitz - war "sowas" noch etwas Besonderes, für manche gar Unerhörtes. Mamas und Papas trichterten ihrem Nachwuchs ein, auf dem Schulweg doch bitte die gegenüberliegende Straßenseite zu benutzen... Fast 33 Jahre später: Besonders und unerhört ist eher, dass es uns noch gibt in Zeiten, in denen man wahlweise als Urgestein, Institution oder Legende bezeichnet wird und das Risiko stetig ansteigt, irgendwelche Preise fürs "Lebenswerk" angedient zu bekommen - wahrscheinlich von Leuten, die den Laden noch nie als Kundschaft betreten haben... Die Zeiten ändern sich: - Als wir aufmachten, war die Führung der Stuttgarter Christdemokraten noch mehrheitlich homophob (heute nur noch homo); - wenn jemand in der Schule als "schwul" bezeichnet wurde, war "homosexuell" gemeint (heute eher "langweilig") - bei Amazonas dachte man an einen großen Fluss in Südamerika, meinetwegen noch an streitbare Matriarchen (heute an den "Du-weißt-schon-wer" des Buchhandels)...

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